Der Zeitschenberg ist gegenüber seiner Nachbarn Wasserklotz, Astein und Tannschwärze ein wenig überlaufener Gipfel, der nach wie vor ein Geheimtipp in der Region ist. Allerdings steht die Tour in puncto idyllischer Wegführung und Aussicht keiner der anderen umgebenden Wanderungen nach - das Tote Gebirge und die Haller Mauern reihen sich im Panorama auf. Für die Besteigung des Zeitschenberges sind insbesondere im Gipfelbereich ein gewisses Gespür für Wegfindung und ein Maß an Orientierungssinn von Vorteil.
Von Parkplatz Zickerreith aus folgten wir zunächst der Forststraße in Richtung Kreuzaualm und Wasserklotz. Nach etwas über 10 Minuten hatten wir die Kreuzaualm erreicht, bei der unser weiterer Weg abzweigt. Es geht nicht auf der Forststraße geradeaus weiter Richtung Wasserklotz, sondern über eine weitläufige Wiese links aufwärts. Mit Fantasie war ein Trampelpfad zu erkennen - es empfiehlt sich jedenfalls, sich auf der Lichtung eher links am Waldrand zu halten. Kurz durchquerten wir einen schmalen Waldstreifen und erreichten sogleich wieder eine Lichtung, bei der ein Baum und ein Stein mit rot-weißen Markierungen versehen sind. Zu welchem Zweck die Markierungen hier sind war uns nicht ganz klar, eine Markierung für Wanderer auf den Zeitschenberg waren sie wohl nicht.
Ab dieser Lichtung führte unser weiterer Wegverlauf gnadenlos steil aufwärts - auf einen von weitem erkennbaren Sattel mit einem Jägerstand zu. Zunächst fiel die Wegfindung nicht allzu schwer, schließlich querten wir allerdings eine Forststraße und verloren daraufhin den Weg für ein kurzes Stück - fanden jedoch schnell wieder einen gut erkennbaren Karrenweg. So ging es über steiles Wiesengelände aufwärts, mit dem einen oder anderen übrig gebliebenen Schneefeld und einigen umgestürzten Bäumen, bis wir nach etwa 40 Minuten Aufstieg ab der Kreuzaualm den Jägerstand erreicht hatten. Hier bot sich ein unglaublicher Blick auf das Tote Gebirge und die Haller Mauern!
Von links kam eine Forststraße herauf, welche wir später für den Abstieg nehmen würden. Geradeaus trennte uns noch ein letzter wegloser Hang von unserem Gipfelziel. Ein Karrenweg führte von der Abzweigung mit der Forststraße aufwärts, dem wir für einige Meter folgten, bis wir nach rechts abzweigten. Hier gibt es kein wirkliches Richtig oder Falsch, da an keiner Stelle ein nennenswerter Weg erkennbar ist. Wichtig ist nur, den Gipfelkamm zu erreichen, der schon über uns zu sehen war. So suchten wir uns den für uns idealsten Weg und stiegen weglos über Gras, Steine und den einen oder anderen Baumstamm bergauf, bis wir den Grat erreicht hatten - hier war es wunderschön zu gehen, und auch ein ausgetretener Weg war zu erkennen. So hatten wir nach etwa einer Stunde und 05 Minuten den Gipfel des Zeitschenberges erreicht. Eine Gipfelmarkierung war nicht vorhanden (offenbar hatte es mal eine auf einem Baum gegeben, die aber abmontiert wurde).
So machten wir uns wieder an den Abstieg - bis zur Gabelung mit der Forststraße auf der Aufstiegsroute. Danach entschieden wir uns für einen Abstieg über die Forststraße. Nach einigen Minuten erreichten wir eine Gabelung, bei der es nach links geht. Danach hieß es einfach geradeaus gehen und keiner der Abzweigungen nach links zu folgen, bis wir wieder bei der Kreuzaualm angekommen waren. Auf der Forststraße ging es zurück zur Zickerreith.
Eine Videodarstellung der Winterbesteigung gibt es übrigens auf YouTube bei den >> Alpinfreunden <<
Unter den Fotos könnt ihr euch das Video anschauen!
Daten und Fakten zur Tour:
Dauer: 2 Stunden 10 Minuten
Anreise und Parken: Ausreichend kostenfreie Parkmöglichkeiten bei der Almhütte Zickerreith.