Der Wiesensee ist ein beinahe magisches Naturphänomen zu Füßen des Ebenseer Hochkogels - wie von Zauberhand taucht er zur Schneeschmelze auf (meist Ende April), nur um nach oftmals nur Tagen wieder zu verschwinden. Seine Größe variiert, aber manchmal ist er bis zu 3 Meter tief und 2 Hektar groß.
Die geologische Erklärung dazu: Am Ende der Eiszeit haben Ablagerungen eine abgeschlossene Hohlform gebildet, ein sogenanntes "Toteisloch". Zur Schneeschmelze fließen große Wassermassen in das Loch, die nicht uneingeschränkt durch die eingeengten Erosionsrinnen abfließen können. So überflutet das Schmelzwasser die umliegende Wiese und bildet den Wiesensee.
Vom Parkplatz aus folgten wir zunächst der Forststraße in Richtung Mittereckerstüberl. Auf dieser blieben wir nur für wenige Minuten, bis wir eine Brücke über einen reißenden Wasserfall querten - unmittelbar danach zweigt ein markierter Pfad nach rechts ab, der Almweg. Entlang des Zwerchbaches und vorbei an einigen spektakulären Wasserfällen stiegen wir über den Waldpfad auf, der sich sogleich nach links zog. In moderater Steigung und in einigen Serpentinen folgten wir dem gemütlichen Wegverlauf, bis wir nach etwa 30 Minuten Gehzeit wieder die Forststraße erreichten. Dieser folgten wir nach links und hatten gleich darauf das Mittereckerstüberl erreicht. Wir kehrten der kleinen Hütte den Rücken und wanderten weiter auf der Forststraße, die uns auf die eindrucksvolle Felswand des Ebenseer Hochkogels zu führte. Nach einigen Minuten zweigt ein markierter Pfad nach links ab - hier ist schon der Wiesensee angeschrieben. Über einen Wiesenpfad legten wir die letzten Meter zurück, und hatten nach insgesamt circa 55 Minuten Aufstieg den wunderschönen Wiesensee erreicht. Wir folgten ein Stück weit dem Ufer entlang der Ostseite und suchten uns einen gemütlichen Platz für eine Pause. Ganz nach dem Motto "Wenn ich schon an einem See bin, der nur wenige Tage im Jahr da ist, dann möchte ich es zu 100% ausnutzen" ging es für mich in das etwa 10° kalte Nass.
Eine ausgiebige Rast später stiegen wir nicht über die Aufstiegsroute ab, sondern setzten unseren Weg entlang des Seeufers fort, bis wir einen Karrenweg erreichten. Diesem folgten wir bis zu einem Gatter, das den Ursprungweg (die zweite Aufstiegsmöglichkeit neben dem Almweg) temporär zum Schutz des Wildes absperrte. Direkt vor dem Gatter zweigt ein Pfad nach links ab, welcher uns zum Mittereckerstüberl zurückführte. Ab der Hütte erfolgte unser Abstieg auf der Aufstiegsroute.
Eine Videodarstellung der Tour gibt es übrigens auf YouTube bei den >> Alpinfreunden <<
Unter den Fotos könnt ihr euch das Video anschauen!
Daten und Fakten zur Tour:
Anreise und Parken: Über die B145 bis Ebensee und noch weiter Richtung Bad Ischl bis zur Abzweigung Offensee. Der Beschilderung Richtung Offensee bis zu einer Abzweigung folgen, bei der das Mittereckerstüberl bereits angeschrieben ist. Kurz geht es noch über die asphaltierte Straße, danach weiter über eine Schotterstraße bis zu deren Ende. Es empfiehlt sich, eher zeitig dran zu sein, auch wenn der Parkplatz relativ groß ist.