Weißhorn

Ostermontag, strahlender Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen - man könnte meinen, die Skitourensaison habe sich ihrem Ende zugeneigt. Nimmt man allerdings die Ski eine Zeit lang auf den Rücken, so kann man noch das schönste Winterwunderland erreichen. Mit diesem Vorhaben machten wir uns vom Offensee aus auf den Weg Richtung Totes Gebirge, zu unserem heutigen Tagesziel, dem Weißhorn - und wurden auf die schönste nur vorstellbare Weise belohnt - frischer Pulverschnee, atemberaubende Ausblicke, eine malerische Kulisse und komplette Einsamkeit. Unterm Strich war die heutige Tour nicht nur unsere bis dato schönste Skitour, sondern konnte sich im Ranking aller bisherigen Touren unter den Top 3 einreihen! 

Weißhorn, Skitour, Gschirrsattel, Offensee, Totes Gebirge, Salzkammergut, Traunsee, Oberösterreich

Ausgehend von dem Parkplatz am Nordufer des Offensees folgten wir zunächst der Forststraße, die den See umrundet. Von Winter war noch keine Spur zu sehen - hier hielt klar der Frühling Einzug. So wurden die Ski und Skischuhe zunächst am Rucksack festgemacht und wir begannen unsere Tour in Wanderschuhen. Nach einigen Minuten am Offensee Ufer erreichten wir schließlich die Abzweigung des Hochpfades, der bis zum Almsee führt. Hier verließen wir den Offensee Rundweg und folgten dem markierten Pfad. Zu Anfang ging es gemütlich ansteigend durch den Wald, bis wir ein Schotterfeld erreicht hatten. Hier begann es nun deutlich steiler zu werden. Gut markiert querten wir das Schotterfeld und stiegen wieder in den Wald ein, bis wir ein Schild mit der Aufschrift "Steig steil - Straße steiler" erreichten. Wir entschieden uns für den Steig, es war allerdings nicht zu viel versprochen - der Steig ist ziemlich steil. Nach wenigen Minuten laufen Steig und Straße wieder zusammen, und es ging auf einem Waldpfad weiter, der schließlich in einen Karrenweg mündet. Dieser verläuft nun weniger steil bis zum Gschirrsattel, den wir nach etwa 45 Minuten erreicht hatten. 

Geradeaus folgten wir dem Karrenweg weiter, gingen einige Höhenmeter abwärts und erreichten eine Gabelung mehrerer Forststraßen. Jene Forststraße, die geradeaus aufwärts führt war unser weiterer Weg. Moderat ansteigend folgten wir der Forststraße bis zu ihrer nächsten Gabelung, bei der wir uns links aufwärts hielten. Wir folgten der Forststraße nun bis zu ihrem Ende. Hier zweigt ein schmaler Waldpfad ab, dessen Verlauf wir dank einiger Spuren im Schnee gut ausmachen konnten. Steil und rutschig ging es nun für etwa 100 Höhenmeter durch den Wald aufwärts, bis sich der dichte Wald zu lichten begann. Hier beschlossen wir, die Bergschuhe gegen die Skischuhe zu tauschen und die Ski anzuschnallen. So ging es nun das letzte Stück des Waldpfades aufwärts, bis wir eine Forststraße erreichten. Wir folgten dieser nach links und erreichten nach wenigen Minuten einen steilen und dicht bewachsenen Waldhang, über den wir nun weiter aufstiegen. Schnell begann sich der Wald wieder zu lichten und das Gelände wechselte von steilen Aufschwüngen zu moderat ansteigenden Passagen, während wir durch das Galtweißhorn und vorbei am Raukogel aufstiegen. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto spektakulärer wurde der Blick - begonnen bei dem markanten Rosskogel, über die tief verschneiten Gipfel des Toten Gebirges. Nach etwa 2 Stunden und 40 Minuten kam der Weißhorn Gipfel erstmals in unser Blickfeld. Sanft ansteigend umrundeten wir es an der Ostseite und nahmen den finalen Gipfelanstieg von der Südseite aus in Angriff. In einigen Kehren stiegen wir auf, bis wir an einigen Felsen anstanden. Hier hieß es nun, die Ski abzuschnallen, und in den Skischuhen über die Felsen zu kraxeln. War diese Passage überwunden, so war der Gipfel nach insgesamt 3 Stunden Aufstieg erreicht - mit der Gipfelbuchkassette am höchsten Punkt, und dem etwas tiefer gelegenen kleinen Kreuz. Der Blick hier oben war atemberaubend - ein perfekter Ort für eine ausgiebige Gipfelrast! Allen voran zog der Rinnerkogel alle Blicke auf sich, ebenso der Rosskogel, der Feigentalhimmel und die weitläufige Landschaft des uns umgebenden Plateaus. Weit unter uns konnten wir unseren Ausgangspunkt, den Offensee, erkennen.

Nachdem wir die Aussicht und die Sonne ausgiebig genossen hatten, machten wir uns an die Abfahrt. Diese erfolgte entlang unserer Aufstiegsroute, bishin zu der Stelle, an der wir unsere Wanderschuhe zurückgelassen hatten. Ab hier hieß es nun wieder, die Ski auf den Rucksack zu schnallen, und zu Fuß die letzten circa 550 Höhenmeter abzusteigen. Nach etwa 1 Stunde und 50 Minuten waren wir wieder am Offensee angekommen und blickten bei frühlingshaften 16° auf unser winterliches Tagesziel zurück.

Weißhorn, Skitour, Gschirrsattel, Offensee, Totes Gebirge, Salzkammergut, Traunsee, Oberösterreich

Daten und Fakten zur Tour:

  • 10.04.2023
  • Dauer: 4 Stunden 50 Minuten
  • Höhenmeter aufwärts: 1.107
  • Höhenmeter abwärts: 1.107
  • Strecke: 13,00 km
  • Schwierigkeit: MITTEL
  •  Ausgangs- und Endpunkt: Parkplatz Offensee (Infos zur Anreise am Seitenende) 
  • Einkehrmöglichkeit: KEINE
Zu Kartenansicht und Höhenprofil
 © OpenStreetMap

Zur aktuellen Lawinenlage bei der Tour:

Download
Hier könnt ihr euch die GPX Daten der Tour herunterladen:
Weißhorn.gpx
XML Dokument 201.6 KB

Anreise und Parken:  Von der B145 (ob nun von Gmunden oder Bad Ischl aus kommend) die beschilderte Abzweigung Richtung Offensee nehmen. Von hier aus verläuft die Offenseestraße noch einige Kilometer bis zum Parkplatz. Ausreichend kostenfreie Parkmöglichkeiten beim Offensee vorhanden.

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Kommentare: 1
  • #1

    Manfred Roth (Dienstag, 11 April 2023 01:22)

    Geniale Tour, ... vielen Dank für die super Beschreibung. Steht schon auf meiner Liste ganz oben :-)