Der Traunstein - der absolute Traum von Wanderbegeisterten in Oberösterreich. Alleine aufgrund der alleinstehenden Lage, die von nahezu allen Ecken und Enden des Alpenvorlandes klar ersichtlich ist, als auch von vielen Gipfeln des Salzkammergutes aus. Auf diesem Gipfel zu stehen ist wohl eines der größten Ziele für Bergsteiger der Region.
Was den Aufstieg betrifft, dürfte der Naturfreundesteig wohl die schönste Variante auf den Traunstein sein. Man befindet sich in der spektakulären Felsflanke und hat ständig den Traunsee und dessen umliegende Berge im Rücken, und somit auch die unglaublich schöne Aussicht, wenn man einen Blick über die Schulter wirft.
Zu Beginn sind die ersten 25 Minuten sehr gemütlich, wobei die linkerhand liegenden Felswände schon darauf schließen lassen, was noch kommt. Es geht entlang des Traunsees, über eine Forststraße und durch zwei Tunnel hindurch. Nach dem zweiten Tunnel beginnt linkerhand der Naturfreundesteig, wobei gleich dessen Beginn einen guten Eindruck über den kommenden Wegverlauf gibt - Trittlinge, Klammern und Seilsicherungen führen über eine nahezu senkrechte Wand aufwärts (Schwierigkeit A/B). Von hier an wechseln steile steinige Aufstiegspassagen teilweise durch den Wald, mit seilgesicherten Passagen. Immer wieder lohnt sich ein Blick nach unten, man sieht wie sich der See immer weiter und weiter entfernt. Man merkt wie schnell man an diesem Berg die Höhenmeter zurücklegt. Vorbei an dem Kletterfelsen Sulzkogel geht es aufwärts, wobei einige schön positionierte Bankerl zu einer kurzen Pause einladen. So verläuft der Weg für circa eine Stunde, bis eine etwa acht Meter lange Leiter wartet, gefolgt von einer weiteren seilgesicherten Passage. Dann geht es zu einer Reihe von Trittlingen, die aus der Felswand heraus ragen. Deren Foto sieht allerdings schwieriger aus, als es tatsächlich ist :) Eher aber die Passage direkt danach, ein durch Seile gesicherte, aber sehr schmaler Felssims, neben dem es sehr steil bergab geht. Weiter geht es wieder über seilgesicherte Passagen und durch steile Steige, hinweg über Geröllfelder. Und schließlich kommt das erste Tagesziel in Sicht - das Naturfreundehaus! Zwar noch gefühlt ungreifbar weit weg, aber dennoch rückt es immer näher und näher. Der Wald geht nach und nach zurück und schließlich geht es nur noch im felsigen Gelände weiter. Ein großes Geröllfeld ist zu überqueren und damit ist die letzte Schlüsselstelle, das Böse Eck, erreicht - ein felsiger Kamin mit Seilsicherungen, wobei hier das Gestein sehr glatt ist und absolute Vorsicht geboten ist. Durch den bekannten Fotopunkt, das steinerne Fenster, geht es zum letzten Anstieg direkt unterhalb der Terrasse des Naturfreundehauses. Und dann ist es geschafft - das Naturfreundehaus und der daneben liegende Gipfel des Traunkirchner Kogels sind erreicht. Das Stolzgefühl ist unbeschreiblich! Gratulationen von anderen Wanderungen auf der Terrasse, sowie ein kühler Spritzer belohnen für den ausgesprochen anstrengenden, aber lohnenswerten Aufstieg.
Weiter geht es nun in Richtung des Gipfels, wobei der schwierigste Teil nun geschafft ist. Es geht für etwa 30 Minuten nur noch mäßig steil durch Latschen- und Nadelwälder. Die Wahrscheinlichkeit, dass Gämsen den Weg kreuzen ist hier sehr hoch. Und dann ist es soweit - man steht am Gipfel des Traunsteins, man erfüllt sich einen der größten Träume und platzt beinahe vor Stolz!
Damit ist die tolle Tour aber noch nicht beendet - über den Mairalm Steig geht es zurück nach unten. Dieser ist zwar technisch einfacher als der Naturfreundesteig, darf aber keineswegs unterschätzt werden! Seilgesicherte Passagen und Leitern, sowie steile Schotterwege erwarten einen, wobei nach circa 1,5-1,75 Stunden ab dem Gipfel schon die Forststraße bei der Mairalm erreicht ist. Hier geht es (je nach Parkplatz) noch 45 Minuten bis eine Stunde zurück.
Am Ende des Tages steht eines fest - ein Gipfelsieg am Traunstein gehört zu den schönsten Bergerlebnissen!
Daten und Fakten zur Tour:
Dauer: 6 Stunden 15 Minuten
Anreise und Parken: Von 01. Mai bis 31. Oktober gilt an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen eine Kurzparkzone für maximal 3 Stunden "unterm Stein". Alternativ gibt es Shuttlebusse vom Beginn der Traunsteinstraße.