Landschaftlich bewegt man sich ab dem Verlassen des Wurzeralm Skigebietes in einer anderen Welt - wunderschöne lichte Wälder, die schroffen Felswände des Warscheneckstocks, und das Tagesziel, ein alleinstehenender Felsklotz. Somit ist die Tour ein Tipp für all jene, die im Winter gerne eine ruhige Tour erleben möchten und sich am Genuss einer wunderschönen Landschaft erfreuen.
Meine Empfehlung ist allerdings, die Tour mit Schneeschuhen zu unternehmen und nicht mit den Tourenski - es geht in einem ständigen Auf und Ab dahin, was mit den Tourenski eher mühsam, mit den Schneeschuhen allerdings genussvoll ist.
Zunächst ging es mit der Wurzeralmbahn zur Bergstation. Hier fuhren wir zunächst etwa 60 Höhenmeter ab, bis zur Station der Gammeringbahn. Hier hieß es nun Anfellen, und wir machten uns an den Aufstieg. Zunächst bis zur Frauenkarliftstation, unter der Sessellifttrasse hindurch und ein Stück weit über die Piste, bis linkerhand eine Forststraße abzweigt und eine Verbindung zu der zweiten Frauenkarabfahrt bildet. Wir blieben noch einige Minuten auf der Piste, bis linkerhand ein markierter Weg abzweigt. Prinzipiell ist im Skigebiet das Pistengehen verboten, hier ist es allerdings bis zu der Abzweigung gestattet - das zeigt sich dadurch, dass das Verbotsschild erst nach der Abzweigung aufgestellt ist.
So verließen wir also die Piste und machten uns an den weiteren Aufstieg durch den Wald. Ein lichter Lärchen- und Zirbenwald, der schon fast einem Märchenwald ähnelt. Zunächst geht es noch bergauf, schließlich begann die Wegführung aber etwas abzuflachen und führte weiter über eine Ebene, auf der wir keine nennenswerten Steigungen mehr zurücklegten. Es ging ständig Auf und Ab, über einen markierten Weg und entlang zahlreicher Aufstiegsspuren. So hatten wir dann nach etwas über einer Stunde den Burgstall erreicht, eine Lichtung, bei der sich der Weg in verschiedene Richtungen gabelt - retour zur Wurzeralm, zur Gammering Abfahrt, sowie nördlich und südlich am Eisernen Bergl vorbei. Unser Ziel war nun schon in greifbare Nähe gerückt, wirkte aber durch die steile Felswand noch unerreichbar.
Vom Burgstall aus hielten wir uns rechts und wollten das Eiserne Bergl somit von der Nordseite umrunden. Je näher wir kamen, desto mehr begann sich der Wald zu lichten, bis es komplett frei wurde. So erreichten wir die Ostseite des Berges und machten uns an die Umrundung über die steile Nordflanke. Vorsicht, hier gilt es, die Lawinenlage im Auge zu behalten.
An der Westseite des Berges angekommen machten wir uns an den finalen Anstieg, wurden jedoch vor eine leichte Schwierigkeit gestellt: Der Latschenhang war zwar schneebedeckt, jedoch waren die Latschen durch den Schnee kaum niedergedrückt. So stiegen wir zwischen den Latschen hindurch auf, bis wir das Gipfelplateau erreichten. Oben angekommen entschieden wir uns gegen die letzten Minuten bis zum Gipfelkreuz, da wir den Weg zwischen den Latschen hindurch als eher beschwerlich einschätzten. War aber nicht weiter tragisch - am Gipfelplateau waren wir ja schon :)
So machten wir uns an die Abfahrt und kamen das eine oder andere Mal in das Dilemma, ob wir wieder anfellen sollten, oder es ohne weiter versuchen würden. Theoretisch ist der Rückweg ohne Felle möglich, es ist aber aufgrund der Gegenanstiege beschwerlich.
Man könnte komplett entlang der Aufstiegsroute abfahren, es gibt aber auch die Möglichkeit, schon früher Richtung Frauenkar Piste abzuzweigen und somit den zu Beginn eher engeren Wald zu umgehen. Dafür könnte man sich im Wald, am Ende der Ebene, bevor es wieder richtig bergab geht, nach links halten und erreicht dann gleich die Piste.
Wir entschieden uns für diese Variante und fuhren in den Kessel ab. Da Pistengehen auf den übrigen Pisten im Skigebiet untersagt ist, mussten wir nun auf einen Lift zurückgreifen, um aus dem Kessel herauszukommen und die Talabfahrt zu erreichen. Man kann sich eine Einzelfahrt um € 3,- bei den Liftstationen kaufen. Wir entschieden uns, bis zum Gammeringsattel mit dem Lift zu fahren, und wählten dann die Wurzerabfahrt.
Daten und Fakten zur Tour:
Anreise und Parken: Ausreichend kostenfreie Parkplätze bei der Talstation verfügbar, weiter geht es dann mit der Wurzeralm Bahn.