Beinahe 30 Kilometer schönster Landschaft in der Kulisse der steinernen Giganten des Toten Gebirges, Gastfreundschaft soweit das Auge reicht, Hütten, Seen, Almwiesen, schier endlos scheinende Wälder, Einsamkeit und Ruhe - ich denke, damit lässt sich diese 2Tages Tour durch das südliche Tote Gebirge am besten beschreiben. Zwischen Tauplitz und Wurzeralm warten wahre Schätze, sei es nun die Interhüttenalm, der Grimmingboden oder die Hochmölbinghütte, um nur drei der schönsten Beispiele zu nennen. Nicht umsonst zählt diese Wanderung wohl mitunter zu den genialsten Touren, auf die ich bis dato zurückblicken kann. Am Ende tat zwar gefühlt alles etwas weh, aber das war es wert, denn diese Überschreitung entführt in die wohl malerischsten Fleckerl unserer Bergwelt.
Tauplitz - Leistalm: 1 Stunde 15 Minuten
Leistalm - Interhüttenalm: 30 Minuten
Interhüttenalm - Grimmingboden: 40 Minuten
Grimmingboden - Hochmölbinghütte: 1 Stunde 50 Minuten
Hochmölbinghütte - Luckerhütte: 2 Stunden 40 Minuten
Luckerhütte - Wurzeralm: 2 Stunden 20 Minuten
Von der Bergstation des 4er Sesselliftes auf der Tauplitz folgten wir zunächst der asphaltierten Straße ostwärts. Hier geht es eher gemütlich dahin, bis eine Forststraße markiert abzweigt (Beschilderung zu Leistalm, Steirersee und Gr. Tragl). Der Forststraße folgten wir nur kurz, bis ein markierter Wanderweg abzweigt, der gleich nach wenigen Minuten wieder eine Forststraße quert. Dieser folgten wir kurz, und zweigten wieder auf den Pfad ab, welcher uns nun zu einigen schönen Hütten führte. Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten: Man könnte zum Steirersee absteigen und entlang des Seeufers gehen, oder man könnte die Variante über den Höhenweg gehen, bei der es in einem stetigen Auf- und Ab über Felsen und Wurzeln durch die Latschen hindurch geht. Wir entschieden uns, zum Steirersee Ufer abzusteigen. Über einen schönen Weg ging es zunächst einige Höhenmeter abwärts, und dann entlang des wunderschön blau-grünen Sees hinter einer Herde Kühe her bis zum Ostufer. Nun ging es wieder ein Stück weit bergauf, bis die beiden Wege wieder zusammenliefen. Kurz ging es durch den Wald, bis wir schon von weitem eine große Tafel sahen, mit der Aufschrift "Schwarzensee". Wir waren nun beim sechsten und letzten See der Tauplitzer 6-Seen Wanderung angekommen. Am Südufer umrundeten wir den Schwarzensee und näherten uns über Almwiesen und zwischen Latschen hindurch der Leistalm. Hier legten wir bei Hüttenwirtin Helga einen kurzen Stopp ein, bevor wir uns an den weiteren Weg machten. Unmittelbar nach der Alm gabelt sich der Weg - links ginge es Richtung Salzsteigjoch, rechts Richtung Interhüttenalm und Almkogel. So setzten wir unsere schöne Almwanderung fort - in einem leichten Auf- und Ab führte unser Weg über malerische Almwiesen und durch Lärchenwälder, bis sich vor uns die weitläufige Interhüttenalm zu Füßen des markanten Almkogels auftat. Entlang eines sanft vor sich hin plätschernden Baches wanderten wir über die Alm, überquerten den Bach, passierten die Pötschlacke und erreichten schließlich die bewirtschafte Interhüttenalm. Auch hier stand ein kurzer Stopp am Programm, bevor wir uns auf den weiteren Weg Richtung Grimmingboden machten.
Dafür ging es bis zum östlichen Ausläufer der Alm, vorbei an einigen schönen Holzhütten, und über einen unmarkierten (aber sehr gut erkennbaren) Steig talwärts. Der Grimmingboden tat sich bereits in ganzer Pracht unter uns auf. Am Talboden angekommen querten wir den Grimmingbach über einige Baumstämme, bevor es über einen schönen Waldweg weiterging, vorbei an einigen Hütten und durch ein hölzernes Gatter. Hier begann nun ein wunderschöner Teil des Weges: Zwischen Latschen hindurch, über sanfte Wiesen und mit ständigem Blick auf das Hochmölbingmassiv. Danach kamen wir zu dem bis dato ersten steiler werdenden Anstieg der heutigen Tour: Vom Grimmingboden ging es etwa 250 Höhenmeter weit bis zur Sumperalm. Der Steig führt durch den Wald hindurch, welcher sich erst bei den malerisch gelegenen Holzhütten zu lichten beginnt. Hier blieben wir allerdings nicht lange, sondern folgten dem weiteren Pfad für den letzten Teil unseres heutigen Weges zur Hochmölbinghütte, welche wir nach circa 4 Stunden und 20 Minuten Gehzeit erreicht hatten.
Nach der Übernachtung auf der Hochmölbinghütte machten wir uns am nächsten Tag an den weiteren Weg Richtung Wurzeralm. Dafür folgten wir zunächst dem Weg Richtung Liezener Hütte, passierten diese, und wanderten weiter Richtung Brunnalm, welche wir nach etwa 50 Minuten erreicht hatten. Nachdem die Aussicht bei der Alm einfach ein Traum ist, legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein, bevor wir den weiteren Weg in Richtung Luckerhütte und Wurzeralm in Angriff nahmen. Dieser führte uns durch einen märchenhaften Wald: Lärchen, Kiefern und dichter Bodenbewuchs mit einem markierten Wegverlauf über Felsen und Wurzeln. Diesem Weg folgten wir ab der Brunnalm für etwa 1 Stunde und 50 Minuten, bis wir die Luckerhütte erreicht hatten - genau rechtzeitig, denn kurz vor unserer Ankunft bei der Hütte kamen wir in einen enormen Regenschütter. Glücklicherweise war die (laut Beschilderung verschlossene) Hütte geöffnet, und so konnten wir den Regen aussitzen. Weiter ging es der Beschilderung folgend am Eisernen Bergl vorbei bis zum Ende des Waldweges am westlichen Ende der Wurzeralm. Über Forststraßen und einige wenige markierte Waldwege passierten wir das Almgelände und stiegen die letzten Höhenmeter bis zur Bergstation der Wurzeralmbahn auf, welche uns schließlich ins Tal brachte.
Daten und Fakten zur Tour:
Zu Kartenansicht und Höhenprofil
Anreise und Parken: Ausreichend kostenfreie Parkplätze bei der Talstation verfügbar, weiter geht es dann mit dem Tauplitz 4er Sessellift. Nachdem Ausgangs- und Endpunkt ein Stück weit voneinander entfernt liegen, empfiehlt sich eine Lösung mit zwei Autos oder eine Mitfahrgelegenheit.