Der Große Priel - schon von weitem dominanter Blickfang mit seiner markanten Fom, und ebenso einzigartig ist seine Besteigung. Hochalpine und lange Tour, die mit wundervoller Aussicht, dem wunderschönen und einzigartigen roten Gipfelkreuz und dem Stolz am Ende belohnt. Und zurecht - mit dem Großen Priel ist der höchste Gipfel Oberösterreichs außerhalb des Dachstein Massives betiegen. Ein Grund, stolz zu sein!
Beim Almtalerhaus beginnt die Tour, wobei schon von Beginn an die steinernen Gipfel des Toten Gebirges vor Augen liegen - so auch das Ziel dieser Tour. An dieser Stelle schaut der Große Priel noch nahezu ungreifbar und unerreichbar aus.
Der erste Teil des Weges verläuft auf einer flach verlaufenden Forststraße, die immer näher und näher zu den Ausläufern der Berge führt. Während der Wanderung auf dieser Forststraße sehen wir schon von weitem die Welser Hütte und das rote Gipfelkreuz. Auf dieser Straße dauert der Weg bis zum Einstieg etwa eine Stunde bei schnellem Gehtempo. Dann beginnt der steile Anstieg durch den Ackerwald hin zum ersten Ziel, der Welser Hütte. Zunächst über einen steinernen Pfad, weiter über eine längere Treppe und schließlich hinein in den Wald. Durch den Wald verläuft ein wirklich idyllischer Pfad in Serpentinen teils sehr steil aufwärts. Insgesamt zwei Bänke laden während dieses Abschnitts zu einer kurzen Verschnaufpause ein.
Langsam mündet der Wald einen Latschenwald und schließlich in ein Geröllfeld zwischen Schermberg und Kreuz, von welchem aus die Welser Hütte schon gut zu sehen ist. Über das Geröllfeld geht es weiter bergauf, bevor dessen gesamte Breite zu queren ist. Eine (zugegeben nicht allzu vertrauenserweckende, aber unerwartet stabile) Leiter und eine kurze seilversicherte Passage führen in einen weiteren Latschenwald, an dessen Ende die Welser Hütte wartet. In Summe haben wir vom Almtalerhaus bis zur Welser Hütte 2,5 Stunden gebraucht. Auf der Hütte haben wir dann das köstliche Essen und den kitschigen Sonnenuntergang genossen.
Am nächsten Tag ging es schon früh weiter, der nächste Abschnitt führte über Geröllfelder, gesicherte Passagen im Fels und auch ein kurzes Schneefeld zum Fleischbanksattel. Die schwierigste Passage hierbei ist das Hansbauer Band, das mit einer Leiter beginnt und mit Seilsicherungen über einen schmalen Felssims führt. Als nächstes passierten wir die Kreuzung zwischen Großem Priel und Schermberg. Ersterem Weg folgten wir weiter nach oben. Am Fleischbanksattel, nach etwa einer Stunde Gehzeit, wartet dann der atemberaubende Ausblick auf das Hochplateau des Toten Gebirges in seiner ganzen Pracht - Schermberg, Spitzmauer, Rotgeschirr, Temlberg, Feuertalberg und viele weitere. Über den felsigen Rücken geht es nun den Rücken des Großen Priels entlang weiter bergauf. Nach circa 45 Minuten fällt der Blick auf das Gipfelkreuz, inzwischen schon in greifbarer Nähe! Einzig der Grat vor dem Gipfel trennt uns noch vor dem lang ersehnten Ziel. Der Grat selbst ist durchaus anspruchsvoll und setzt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus, ist jedoch breit genug um auch entgegenkommenden Wanderern aus dem Weg gehen zu können. Und dann ist er erreicht - der Gipfel des Großen Priels! Nach einem Aufstieg von in Summe circa 4,5 Stunden hat sich einer der größten Bergsteigerträume erfüllt!
Eigentlich wollten wir danach noch weiter auf den Schermberg. Bei der Abzweigung sind wir ein Stück des Weges gegangen. Der Weg selbst ist sogar etwas anspruchsvoller als auf den Großen Priel - es sind nicht wirklich Sicherungen vorhanden, wobei teils große Felsen zu überklettern sind, man muss teils tiefen Löchern ausweichen und auch Schneefelder queren. Leider haben die heißen Temperaturen einen weiteren Aufstieg nicht zugelassen - aber defnitiv ein Berg auf meiner Bucket List.
Zurück geht es dann wieder über das Hansbauer Band, über das Geröllfeld und auf eine Mittagseinkehr zur Welser Hütte. Danach ging es auf dem selben Weg durch den Ackerwald zurück ins Tal. Der Abstieg von der Welser Hütte aus hat etwa 2 Stunden gedauert.
Daten und Fakten zur Tour:
07.-08.08.2020
Anreise und Parken: Beim Almtalerhaus gibt es zwar viele Parkplätze, an Wochenend- und Feiertagen sind diese aber sehr schnell belegt! Es empfiehlt sich alleine aufgrund der
Parkplatzsituation, eher zu Randzeiten (zeitig in der Früh oder am späteren Nachmittag) loszustarten.