Der Almkogel war ein sehr lang ersehntes Ziel und einer meiner ganz großen Gipfelwünsche - somit war dieser Gipfelsieg das Highlight unseres Tauplitz Wochenendes! Die hohe Erwartung an diese Tour wurde definitiv erfüllt - weite Almwiesen, gemütliche Hütten, dieser wunderschöne Gipfel mit einem spektakulären Gipfelaufbau, und nicht zuletzt die wunderschöne Aussicht auf das Tote Gebirge. Ein perfekter Tag also, inmitten der einsamen Weite des Toten Gebirges.
Unsere Tour startete bei der Gindlhütte - zunächst folgten wir der Forststraße an der Grazerhütte vorbei, bis wir eine Gabelung erreichten. Man könnte der Forststraße nach links gehen, wir entschieden uns aber für den geradeaus führenden Pfad (zeitlich bleibt es ziemlich gleich, der Pfad ist aber schöner zu gehen). Gleich darauf querten wir die Forststraße wieder, folgten ihr kurz, und zweigten wieder auf den Pfad ab, welcher uns nun zu einigen schönen Hütten führte. Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten: Man könnte zum Steirersee absteigen und entlang des Seeufers gehen, oder man könnte die Variante über den Höhenweg gehen, bei der es zwar in einem stetigen Auf- und Ab über Felsen und Wurzeln durch die Latschen hindurch geht, man aber nicht bis zum Steirersee absteigen muss. Wir entschieden uns für den Höhenweg, beim Rückweg würden wir dann entlang des Steirersee Ufers gehen.
So folgten wir dem schön angelegten Weg oberhalb des Sees, bis die beiden Wege wieder zusammenliefen. Kurz ging es durch den Wald, bis wir schon von weitem eine große Tafel sahen, mit der Aufschrift "Schwarzensee". Wir waren nun beim sechsten und letzten See der Tauplitzer 6-Seen Wanderung angekommen. Hier bot sich auch erstmals der Blick auf unser Tagesziel, welches noch in weiter Ferne zu sein schien. Am Südufer umrundeten wir den Schwarzensee und näherten uns über Almwiesen und zwischen Latschen hindurch der Leistalm. Der schön gelegenen Hütte würden wir allerdings erst beim Abstieg einen Besuch abstatten. Hier gabelt sich der Weg - links ginge es Richtung Salzsteigjoch, rechts Richtung Interhüttenalm und Almkogel. So setzten wir unsere schöne Almwanderung fort - in einem leichten Auf- und Ab führte unser Weg über malerische Almwiesen und durch Lärchenwälder, bis sich vor uns die weitläufige Interhüttenalm auftat, von wo aus unser Tagesziel schon deutlich greifbarer geworden war. Entlang eines sanft vor sich hin plätschernden Baches wanderten wir ein Stück weit über die Alm, bis wir über eine Brücke den Bachlauf überquerten und eine Gabelung erreichten. Für uns ging es der Beschilderung Richtung Almkogel folgend nun bergauf und wir nahmen die letzten etwa 500 Höhenmeter in Angriff. Zunächst ging es durch einen lichten Lärchenwald, der jedoch schnell Platz für einen weitläufigen Wiesenhang machte. Unser Pfad führte nun gut ausgetreten über die Almwiese aufwärts. Nach etwa 350 Höhenmetern war eine Latschengasse zu durchqueren, und als wir diese verließen, tat sich ein unbeschreibliches Panorama auf: Die gesamte Kette des Toten Gebirges, begonnen beim Großen Brieglersberg, bis zum Kleinen Priel. Dieser Anblick verschlug uns schonmal den Atem.
Der letzte Anstieg begann nun etwas felsiger zu werden, bevor wir nach 2 Stunden und 50 Minuten Aufstieg dieses lang ersehnte Ziel erreicht hatten, den Almkogel. Am Panorama konnten wir uns kaum sattsehen, während unserer ausgiebigen Gipfelrast. Nachdem wir sicher eine Stunde am Almkogel verbracht hatten, machten wir uns spontan auf den Weg zum Gamsstein, der nur etwa 15-20 Minuten entfernt ist. Dafür stiegen wir wieder ab bis zu der Latschengasse, durch die wir vorhin gekommen waren, durchquerten diese und bogen gleich danach rechts ab. Wir folgten nun dem größtenteils gut ausgetretenem Pfad Richtung Salzsteigjoch. Kurz ging es entlang einer steil abfallenden Felsklippe, wieder durch Latschen hindurch, und schließlich über eine wunderschöne Wiese - das Bild des wogenden Grases mit den Giganten des Toten Gebirges im Hintergrund, insbesondere auch des markanten Gipfelaufbaues des Almkogels, war einfach unbeschreiblich schön! Der Gipfel des Gamssteins selbst ist von Latschen umgeben, es lässt sich aber nicht allzu schwierig eine Gasse finden, um hindurchzukommen. Oben angekommen bietet sich wieder der wundervolle Ausblick, und eine Steinpyramide, die den Gipfel markiert.
Retour geht es über die Wiese, zurück zum markierten Weg. Auf diesem blieben wir nun aber nur kurz, da wir für den Abstieg eine Variante wählten, die uns direkt zur bewirtschafteten Interhüttenalm führte. Wir stiegen circa 50 Höhenmeter ab, bevor wir eine unauffällige unmarkierte Gabelung erreichten - leicht rechts führt der markierte Weg, geradeaus unsere Abstiegsroute, welche zunächst eher einem trockenen Bachbett ähnelt. Größtenteils war der Weg allerdings gut erkennbar, selten braucht man ein wenig Phantasie, um die richtige Wegführung zu finden. Zunächst ging es direkt durch das felsige "Bachbett", danach abwechselnd rechts und links davon durch die Wiese. Knapp oberhalb der Interhüttenalm hörten wir leichtes Plätschern, kurz darauf floss tatsächlich ein kleiner Bach über die Felsen. Schließlich führte uns der Weg durch einen schönen lichten Wald, vorbei an zwei Hütten mit einem Bründl, und zur bewirtschafteten Interhüttenalm. Wir hatten Glück, denn heute war der letzte Tag, an dem die Hütte geöffnet war. Eine etwa zweistündige Pause später machten wir uns wieder an den Rückweg entlang der Aufstiegsroute, jedenfalls bis zur Leistalm, bei dem wir den Weg noch einmal unterbrachen. Hier hatten wir das selbe Glück, auch die Leistalm war heute den letzten Tag bewirtschaftet vor der Winterpause.
Danach folgten wir der Aufstiegsroute vorbei am Schwarzensee und bis zu der Gabelung oberhalb des Steirersee Ostufers. Hier wählten wir diesmal nicht den Höhenweg, den wir morgens gegangen waren, sondern entschieden uns für den Weg am Seeufer. Dafür stiegen wir ein Stück weit ab, gingen gemütlich und flach entlang des Seeufers, bevor wir uns an den Anstieg von etwa 120 Höhenmeter machten, welcher uns zu den Hütten führte, an denen wir schon in der Früh vorbeigekommen waren. Von hier ging es nochmal circa 60 Höhenmeter aufwärts, bis wir wieder bei der Gindlhütte angekommen waren.
Daten und Fakten zur Tour:
Zu Kartenansicht und Höhenprofil
Anreise und Parken: Über die Mautstraße geht es bis zur Tauplitzalm - Kosten € 14,- für einen PKW mit maximal 5 Personen, >>HIER<< findet ihr die aktuellen Mauttarife. Oben stehen dann ausreichend Parkmöglichkeiten zur Verfügung,
Wir hatten das ganze Wochenende auf der Gindlhütte verbracht und durften von daher noch ein Stück weiter auf der Alm fahren - beginnt man die Tour beim öffentlichen Parkplatz, so muss man noch etwa 20-25 Minuten länger pro Richtung rechnen.